Full Dynamic Range Tools
Kurztutorial

Copyright © 2006-2012 Andreas Schömann

 
  1. Installation
  2. Belichtungsreihe anfertigen
  3. Projekt anlegen und bearbeiten
  4. Zwischenergebnis
  5. Optimierung
  6. Speichern des Ergebnisses
  7. Endergebnis

Dies ist die erste einer Reihe von Anleitungen, die den Umgang mit den FDRTools erläutern. Die Kurzanleitung richtet sich an alle diejenigen, die die FDRTools noch nie benutzt haben.

Installation

Die Installation der FDRTools richtet sich nach dem verwendeten Betriebssystem:
  • Windows: Doppelklicken Sie die heruntergeladene Installations-Datei. Ein Assistent leitet Sie durch den Installationsprozess. Auf Ihrem Schreibtisch wird eine Verknüpfung zum ausführbaren Programm erzeugt.
  • OS X: Nach erfolgtem Download öffnet sich ein Finder-Fenster, das den FDRTools-Ordner zeigt. Ziehen Sie den Ordner an den von Ihnen gewünschten Ort. Im FDRTools-Ordner finden Sie das ausführbare Programm FDRTools.

Belichtungsreihe anfertigen

Eine wesentliche Funktion der FDRTools ist es, Bilder einer Belichtungsreihe einer Szene zu einem einzigen Bild mit erweitertem Tonwertspektrum, einem sogenannten HDR-Bild, zu vereinigen. Beim Anfertigen einer Belichtungsreihe sollten Sie folgendes beachten:
  1. Die Kamera darf während der Aufnahme der Bilderserie nicht wackeln. Montieren Sie die Kamera daher auf ein Stativ und achten Sie auf sicheren Stand des Stativs.
  2. Achten Sie bitte darauf, dass Sie den Dynamikumfang der Szene komplett einfangen. Hierzu sollten in der hellsten Aufnahme alle Details der dunkelsten Stellen erkennbar sein. Umgekehrt sollten in der dunkelsten Aufnahme alle Details der hellsten Stellen erkennbar sein.
  3. Die Einzelbilder der Belichtungsreihe sollten einen Belichtungsabstand zwischen zwei und vier Belichtungswerten haben. Nützlich ist eine automatische Belichtungsreihenfunktion wie sie fast jede Digitalkamera hat.
  4. Verändern Sie den Belichtungswert nur über die Belichtungszeit. Halten Sie die Blende konstant.
  5. Alle Bilder der Belichtungsreihe sollten mit identischem Weissabgleich aufgenommen werden.

Wir empfehlen die Verwendung des RAW-Formats, sofern Ihre Kamera dies unterstützt.

Projekt anlegen und bearbeiten

FDRTools ?ffnet in der Projektansicht. Ein Projekt besteht aus den Bildern der Belichtungsreihe und den dazugeh?rigen HDR- und Tonemapping-Einstellungen. Projekte werden beim Beenden des Programms gespeichert und k?nnen jederzeit wieder geladen werden.

Wir erstellen ein neues Projekt ?ber den Knopf "Eins". Es ?ffnet sich der Bildauswahldialog. Für dieses Tutorial haben wir einen Bildersatz mitgeliefert, den Sie im Ordner FDRTools -> images finden. Wählen Sie den Dateityp Generic JPEG. Wählen Sie alle Bilder (0.jpg bis 2.jpg) und drücken den OK-Knopf. Ein Projekt wird erzeugt.

 
  Projektansicht

Dr?cken Sie "Bearbeite" um das Projekt im Editor zu ?ffnen. Die Bilder der Belichtungsreihe werden zur Verarbeitung in den Editor geladen. Mit Bilder -> Orientierung -> Rotiere 90 Grad gegen den UZS geben wir dem Bild die richtige Orientierung.

Zwischenergebnis

Die eingelesenen Bilder werten automatisiert verarbeitet. Das vorläufige Zwischenergebnis wird ohne weitere Notwendigkeit einer Eingabe im neben dem Hauptfenster angeordneten Navigator-Fenster dargestellt.

 
  Das FDRTools-Navigatorfenster

Selbstverständlich kann dieses Zwischenergebnis noch verfeinert und den individuellen Wünschen und Vorstellungen angepasst werden.

Optimierung

Bei der automatisierten Verarbeitung werden die folgenden Zwischenschritte
  • Ausrichtung
  • HDRI-Erstellung
  • Tonemapping
entsprechend den Voreinstellungen durchlaufen. Die Einstellungen aller einzelnen Schritte können jederzeit nachträglich überprüft und geeignet verändert werden. In der Praxis wird sich häufig eine iterative Arbeitsweise als sinnvoll oder notwendig erweisen.

Nachfolgend finden Sie eine Kurzbeschreibung der Zwischenschritte.

Ausrichtung

Auch bei einer sorgfältig vorbereiteten Aufnahmereihe kann es aufgrund von Windbewegungen, Bodenerschütterungen oder mechanischen Erschütterungen durch die Verschlussautomatik zu leichten horizontalen und vertikalen Verschiebungen in den Einzelaufnahmen kommen. Das Modul Ausrichtung (engl.: Alignment) hilft diese Verschiebungen automatisch zu korrigieren.

Die vorliegende Aufnahmenreihe ist offenbar optimal aufgenommen worden. Nach der automatisierten Ausrichtung sind keinerlei horizontale oder vertikale Abweichungen erkennbar. Dies ist in der Regel nicht immer so. Recht häufig werden in der unten dargestellten Bildschirmansicht positive oder negative Zahlenwerte sichtbar sein.

Das Ergebnis der automatisierten Ausrichtung kann ggf. manuell verändert werden. Die Resultate der Veränderungen sind im Navigator-Fenster sichtbar.

 
  Das Ausrichtungsmodul Stativ

HDRI-Erzeugung

Die HDRI-Erzeugung dient dazu, die verschiedenen Aufnahmen einer Szene zu einem neuen homogenen Gesamtbild zu vereinigen, dem HDR-Bild oder auch HDRI (high dynamic range image).

Bei der HDRI-Erzeugung kann zwischen drei verschiedenen Varianten gewählt werden. In der Basic- und Advanced-Variante der FDRTools ist die Methode Average enthalten. Diese erlaubt bei normalen Aufnahmereihen eine gute Entrauschung des entstehenden HDRIs und führt zu qualitativ guten Endergebnissen.

Die Methode Separation, die nur in der Advanced-Variante enthalten ist, erlaubt eine sehr gute Entrauschung des HDRIs und führt zu qualitativ optimalen Endergebnissen. Eine Besonderheit dieser Methode ist auch die Möglichkeit sog. Geisterbilder oder Bewegungsunschärfen zu unterdrücken.

Die Methode Creative, ebenfalls nur in der Advanced-Variante enthalten, richtet sich an die Fotografen, die die Techniken der HDRI-Fotografie für innovative und kreative Bildkompositionen nutzen möchten. Sie können praktisch alle Arten von Aufnahmen kombinieren. Dieses Verfahren arbeitet ähnlich wie die bekannten Ebenen-Methoden aus Photoshop oder GIMP, aber ohne die Beschränkungen auf 8- oder 16-Bit pro Farbkanal. Es befindet sich zur Zeit noch in der Entwicklung.

   
Average
Separation
  Der Dialog HDRI-Erzeugung

Das HDR-Bild enthält bis zu 32 Bit Informationen über die Helligkeitsverteilungen pro Farbkanal. Auf dem Bildschirm können jedoch nur 7 oder 8 Bit direkt angezeigt werden. In vollständiger Form kann es deshalb auf normalen Wiedergabegeräten (Monitor, Drucker, u.a.) nicht angeschaut werden. Wenn Sie jedoch im Navigator-Fenster in die Ansicht HDR Image Inspector wechseln, so können Sie mit dem ganz unten in der Fensteransicht angeordneten Schieberegler das HDR-Bild scheibchenweise anschauen.

Tonemapping

Das im vorstehenden Schritt HDRI-Erzeugung erzeugte HDR-Bild ist ein Bild mit bis zu 32 Bit Tonwertumfang. Die nachfolgende Tonwertkomprimierung, häufig auch Tonemapping genannt, überführt dieses Bild in ein Format, dass Sie in vollständiger Form auf jedem Monitor oder Drucker ausgeben können.

Wählen Sie hierzu im Hauptfenster den "Tone Mapping"-Dialog und dann vorzugsweise eine der beiden Methoden Receptor oder Compressor (letztere nur in den FDRTools Advanced). Für dieses Tutorial wurden die Parameter wie im folgenden Bild gezeigt eingestellt:

   
Receptor
Compressor
  Der "Tone Mapping"-Dialog

Für die Ansicht des gewünschten Ergebnisses schalten Sie bitte im Navigator-Fenster wieder in die Ansicht Tongemapptes Bild.

Mit der Tonwertkomprimierung haben wir nun aus dem HDR-Bild ein kontrastreiches, alle Details der Szene wiedergebendes Bild erzeugt. Während sich HDR-Bilder nicht zur Darstellung auf herkömmlichen Medien eignen, sind die mit den Methoden Receptor und Compressor behandelten Bilder bestens für die Darstellung auf einem Bildschirm oder auf Papierabzug geeignet.

Speichern des Ergebnisses

Mit Bilder -> Speichern unter... werden die Ergebnisse gespeichert. Im normalen Dateiauswahldialog des Betriebssystems legen Sie zunächst die Art des Bildformats fest, in dem das Ergebnisbild abgespeichert werden soll. Im vorliegenden Fall wird 'TIFF 16' gewählt. Danach öffnet sich die nachfolgend dargestellte Eingabemaske, die je nach dem gewählten Bildformat leicht unterschiedlich aussieht.

Beachten Sie bitte, dass Sie eine Bildverarbeitung benennen können, in der das abgespeicherte Bild direkt geöffnet wird und in der Sie dieses dann ggf. weiterverarbeiten können. Im vorliegenden Fall wurde Irfanview (i_view32.exe) gewählt. Selbstverständlich können Sie hier auch Photoshop oder jede andere Bildverarbeitung festlegen.

Starten Sie die finale Bilderzeugung mit Speichern.

 
  Der Speichern-Dialog

Endergebnis

Abschließend finden Sie die beiden Endergebnisse. Beide Bilder wurden mit der HDRI-Methode Average erstellt und anschließend mit den Tonemapping-Methoden Receptor und Compressor in die dargestellte Form überführt. Bei beiden Tonemapping-Arbeitschritten wurden jeweils die vorgegebenen Standard-Einstellungen verwendet.

   
Receptor
Compressor
Das Resultat

Ende.

Haben Sie Fragen oder Anregungen zu diesem Tutorial? Wenn ja, machen Sie diese doch im Forum öffentlich.

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